Ästhetische Praktiken in den Ruinen des Kapitalismus
Die für viele ruinösen planetaren Zustände, die sich durch Pandemien, Kriege, Ernährungsunsicherheit sowie Dürren, Hitze, Überschwemmungen und Wirbelstürme aller Arten gerade noch verstärken, sind grossteils immanente Funktionen einer kapitalistischen Welt. Hunger, Ausbeutung, Diversitätsverlust und Diskriminierung kommen nicht von irgendwoher, oder sind «von Natur aus» gegeben, sondern wurden und werden im Rahmen kapitalistischer Denk- und Verhaltungsweisen (mit)hervorgebracht.
Im Modul werden wir diese verschiedenen Funktions- und Artikulationsweisen des Kapitalismus anschauen und analysieren, dabei einen Fokus auf seine neoliberale Spielweise legen, und die Diskussion darüber, was das Kapitalistische eigentlich ist, nicht aus den Augen verlieren. Gleichzeitig werden wir uns aber auch Brüchen, Verstecken, Alternativen und anderen (möglichen) Lebensweisen widmen.
Zu Beginn des Moduls wird es abwechselnd einführende Inputs, gemeinsames Lesen von relevanten Textausschnitten und Screenings geben. Dieser erste Teil wird als Gerüst dienen, von dem aus dann Fäden in Richtung der Arbeiten der Studierenden gesponnen werden. In diesem zweiten Teil entwickeln die Teilnehmenden in festeren oder loseren Gruppen eine künstlerisch-gestalterische Arbeit zu einem gesellschaftlichen Thema, in dem etwas Kapitalismusspezifisches, -analytisches, -alternatives zentral ist. Am Ende des Moduls werden wir die Erkenntnisse aus den Arbeitsprozessen gemeinsam reflektieren und diskutieren sowie gegebenenfalls für andere zugänglich machen.
Einige der 2023 im Modul entstandenen studentischen Arbeiten sind hier zu finden.
Dozierende: Max Heinrich, Caroline Ann Baur, Marwa Arsanios, Riikka Tauriainen, Sami Khatib